Initiative für
Wissenschaftliche Medizin

Fallbeispiele, Anekdoten

Regelmäßig werden Fallberichte von Heilungen angeblich durch Homöopathie kritik- und kommentarlos publiziert.

Beschreibungen von Heilungen angeblich durch Osteopathie (Vetjournal 10/2018 p.28)

  • Pferd mit Darmlähmung nach 2 Operationen
  • Hund mit Bandscheibenvorfall im Bereich der Lenden­wirbelsäule
  • Hund mit Atemnot, Herzschwäche und Flüssigkeit im Herzbeutel. Zu diesem Fall gab es einen berechtigt kritischen Leserbrief eines Veterinärkardiologen und eine patzige Entgegnung der Autorin (Vetjournal 02/2019 p.16)
  • Pferd mit Kopfschütteln und Reiben der Nase an jedem verfügbaren Gegenstand
  • Pferd mit chronischem Husten
  • Pferd und Hund mit wirbelsäulenbedingtem Lahmen der Voderbeine
  • und Hund mit wiederkehrenden Durchfällen

Aus den Berichten der Anwendung von Pseudomedizin werden (analog zur Humanhomöopathie) medizinisch-wissenschaftlich unhaltbare Schlussfolgerungen gezogen. Das Nacheinander wird als ein Wegeneinander interpretiert. Die Möglichkeit von natürlichen Spontanheilungen, gleichzeitig erfolgende konventionelle wirksame Behandlungen wie z.B. im Falle des Hundes mit kardialen Problemen (Vetjournal 02/2019 p.16) bleiben unerwähnt. Das Weglassen dieser wichtigen Information wird fadenscheinig mit der Beschränkung der Artikelgröße durch den Herausgeber begründet.

Bemerkenswert an den detaillierten Pseudomedizin-Fallberichten ist auch, dass nirgends über eine adäquate Schmerzmedikation für die leidenden Tiere berichtet wird. Tieren ausreichende Schmerzmedikation vorzuenthalten, ist Tierquälerei und steht im Widerspruch zum Berufsbild der Tierärzte, die die Österreichische Tierärztekammer einfordert.

"....Wir Tierärzte sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst und engagieren uns in unterschiedlichen Projekten für die Gesundheit und das Wohlergehen von Mensch und Tier...."
"....Der Ausübung unseres Berufes liegen unsere Werte zugrunde. Als "Anwalt der Tiere" schützen wir deren Leben und helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Tierärzte sichern die Gesundheit der Tiere, beugen Krankheiten vor und stehen in Notsituationen bei....."

Auch die Deutsche Tierärztekammer fordert u.a. in ihrem Ethikkodex

"....verpflichten uns, mit unseren fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten in besonderer Weise zum Schutz und zur Sicherung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Tiere beizutragen...."
"....fördern den wissenschaftlichen Fortschritt auf allen Gebieten der Medizin und der Biowissenschaften und unterstützen die Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Alternativen zu Tierversuchen...."
"....setzen unser tierärztliches Wissen dafür ein, Tiere vor Schmerzen, Schäden, Leiden und Angstzuständen zu bewahren und deren Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern...."

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