Initiative für
Wissenschaftliche Medizin

Pseudomedizin wird (bei der Fortbildung) der Akademie der Ärzte offenbar höher eingeschätzt als fundierte Medizin

Für die Arztakademie spielt Qualität offensichtlich keine Rolle in der Fortbildung...

Von der Akademie der Ärzte werden für die Teilnahme an Fortbildungen DFP-Punkte vergeben. Bei der Bemessung der Anzahl dieser Punkte für bestimmte Fortbildungen werden jedoch für die Teilnahme an einem Kurs in Scheinmedizin, den ein Allgemeinmediziner abhält, mehr Punkte pro Stunde vergeben, als für eine Veranstaltung mit hochqualifizierten universitären Experten.

Im Fortbildungskalender findet man ein "Homöopathisches Praxisseminar Linz" am 11.1.2019, Dauer 3h 15 min, dafür werden 4 DFP-Punkte vergeben. Referent ist ein nichthabilitierter Allgemeinmediziner.

Dagegen sind am "Österreichischen Impftag 2019" am 19.1.2019 die Vortragenden hochqualifizierte, meist universitäre Expertinnen und Experten. Für den Besuch dieser 8-stündigen ganztägigen Fortbildung werden 8 DFP-Punkte vergeben.

Dass für eine Fortbildung in Scheinmedizin pro Stunde mehr DFP-Punkte vergeben werden als für eine Fortbildung in seriöser, wissenschaftlicher Medizin, ist für uns unverständlich. Wir sind der Meinung, dass bei der Bemessung der Fortbildungspunkte auch die Qualität einer Veranstaltung einfließen sollte. Zumindest sollten für eine Fortbildungsstunde in Pseudowissen, wie etwa Homöopathie, nicht mehr Punkte vergeben werden als für Fortbildungen in wissenschaftlicher Medizin auf hohem Niveau.

Auch sehen wir einen Widerspruch zwischen den Anforderungen, die die Arztakademie an sich selbst stellt und der Approbation von Fortbildungen in Scheinmedizin. Es wäre an der Zeit, daß die Arztakademie das Statement der Europäischen Akademien der Wissenschaften über Homöopathie zur Kenntnis nimmt und sich von der Approbation von Fortbildungen in Scheinmedizin trennt.