Initiative für
Wissenschaftliche Medizin

26.4.2015 E-Mail Dr. Wechselberger an Dr. Much

Inhalt der Mail

In einem Mail an mich vom 26.4.2015 kritisiert Präs. Dr. Wechselberger, "dass unser Beharren auf unhaltbare Argumente und Vorwürfe bzgl. der Scheinmedizin anmaßend, intolerant und unkollegial ist" (da immerhin 15% der Ärzteschaft derartige Diplome erworben haben).

Ausserdem kritisiert er, das wir Scheinmedizin versus etablierter (seriöser) Medizin klar voneinander trennen.

Unsere Definition von echter Komplementärmedizin (also eine beweisbar unterstützende Therapie zur etablieren Medizin, zu der unserer Meinung nach u. a. Pflanzentherapie, Kältetherapie oder physikalische Therapie – aber nicht Homöopathie und Co – zählen) lehnt er ebenfalls ab.

Ferner schreibt er, dass eine Fülle von ärztlichen Vorgaben und Pflichten es sinnvoll erscheinen lässt, auch Methoden, die auf schwacher wissenschaftlicher Evidenz und Forschung basieren, unter Ärztekontrolle zu belassen, da ansonsten, durch unsere restriktiven Forderungen, der Weg für nichtmedizinische Heiler (zum Schaden der Bevölkerung) frei wird.

 

Dazu ein kurzer Kommentar: 

Erstaunlich, dass unser Präsident, der sich als „100-iger Schulmediziner“ bezeichnet und von Homöopathie wenig hält, zwischen seriöser und Scheinmedizin offensichtlich keine scharfe Unterscheidung machen will.

Es erstaunt auch, dass er unsere Argumente und Vorwürfe als „unhaltbar“ ansieht und uns als "unkollegial und anmaßend" bezeichnet.

Bemerkenswert auch seine Meinung, dass alle Fortbildungsangebote der ÖÄK als „gediegene wissenschaftliche Ausbildung“ angesehen werden müssen (also auch Kurse in Anthroposophie, Kinesiologie oder Homöopathie). Dass die Qualität der Ausbildung durch die ÖÄK im allgemeinen sehr gut ist, bezweifeln wir keinesfalls!

Sein „Heilerargument“ ist ebenfalls unhaltbar, weil wir ja nicht ein allgemeines Verbot der Scheinmedizin verlangen, sondern nur das Ansinnen stellen, dass die ÖÄK Kurse in Scheinmedizin einstellt, um diese Pseudomedizin nicht noch mehr aufzuwerten.

Es ist auch wenig konsequent, die zunehmende Impfskepsis zu beklagen und gleichzeitig Anthroposophie und Homöopathie durch Kurse rund Diplome zu fördern. Schliesslich kommen fast alle Impfgegner aus deren Reihen!