Initiative für
Wissenschaftliche Medizin

Warum der große Aufwand der Pharmaindustrie?

JB: Das glaube ich doch, denn tatsächlich hat hier der  Kollege recht, es ist so, z.B. Homöopathie oder auch Phytotherapie, das sind ja Peanuts für den Pharmamarkt, also das sind winzige Prozentzahlen mit einer Null vorm Komma, was die Homöopathie angeht, wenn man sich allerdings so Versorgunsforschungsstudien ankuckt, bei denen kann man ja immer wieder so was sehen, wie bei Infektionen der oberen Atemwege erzielen homöopathisch zusatzausgebildete Ärzte mindestens gleich gute Effekte wie konventionell arbeitende Kollegen,  aber die verschreiben nur halb so viel Antibiotika, oder homöopathisch zusatzausgebildete Ärzte verschreiben bei Depression und Angststörungen nur ????? viele Psychopharmaka, oder, homöopathisch zusatzausgebildete Ärzte brauchen für dieselben Effekte bei muskuloskeletalen Erkrankungen, also rheumatoide Arthritis oder Ähnliches, nur halb so viele Nichsteroidale Antirheumatika. Und das wissen ja die Forschungsabteilungen der Pharmafirmen auch, die sind ja nicht blöde, und ich glaube, daher wittern die dann die Gefahr. Weil das sind nicht die realen Marktanteile, die es gibt, sondern das ist die Angst vor einer flächendeckenden Verbreitung und einer wirklichen Implementierung ins Gesundheitssystem. Denn was würde jetzt passieren, wenn jeder Medizinstudent auf Grund der vorhandenen Daten im Studium gesagt bekommen würde, ja also bei unkomplizierten Atemwegsinfekten, und zwar von Sinusitis, Otitis media, bis hin zu Bronchitis machen Antibiotika mehr Schaden als Nutzen, das ist eigentlich die Quintessenz der Cochrane Reviews dazu, deswegen verschreiben Sie bitte als erstes Mal folgende Phytotherapeutika oder folgende Globuli. Wenn das jeder Student an der Uni lernen würde, weil’s im Studium drinn ist, dann würden die das ja hinterher in der Praxis auch alle machen vermutlich, und das ist schon eine große Bedrohung für die Pharmaindustrie, denke ich.